Oft wird bei einem Wildtierfund leider zu schnell und unbedacht gehandelt. Nicht jedes vermeintlich hilfsbedürftige Wildtier braucht auch wirklich Hilfe. So zum Beispiel werden Rehkitze und Feldhasen von ihren Müttern abgelegt und nur wenige Male am Tag zum Säugen aufgesucht. Keinesfalls dürfen sie angefasst oder mitgenommen werden. Durch das Berühren von Menschenhand verliert das kleine Wildtier seinen natürlichen Geruch und wird vom Elterntier nicht mehr angenommen. Auch bereits befiederte Jungvögel (sogenannte Ästlinge) werden nach dem Ausflug aus dem Nest von ihren Eltern am Boden oder auf einem Ast weitergefüttert und sind nicht hilfsbedürftig. Im Herbst werden vermehrt junge Igel gefunden, die in den seltensten Fällen wirklich Hilfe benötigen. Verletzte, kranke oder verwaiste Igel sind ein Grund zur Handlung. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.pro-igel.de

Dringend hilfsbedürftig sind natürlich offensichtlich verletzte Tiere mit z.B. blutenden Wunden oder Knochenbrüchen. Dabei sollten Sie allerdings bedenken, dass Wildtiere, die dem Jagdrecht unterliegen (z.B. Rehe, Frischlinge, Feldhasen, Wildkaninchen, Wildenten,-gänse, Dachse, Marder – egal ob verletzt, verwaist oder tot) nicht ohne Meldung an den zuständigen Jäger (ggf. über die örtliche Polizeidienststelle) mitgenommen werden dürfen. Sonst machen Sie sich der Wilderei strafbar. Dabei ist derjenige, der das Tier der Natur entnimmt zur Meldung verpflichtet – nicht der behandelnde Tierarzt, oder die Stelle, bei der das Tier abgegeben wird.

Denken Sie aber bitte immer daran, dass die meisten Wildtierstationen fast ausschließlich ehrenamtlich arbeiten. Das heißt, es ist durchaus möglich, dass man nicht durchgängig erreichbar ist.

Sind wir mal nicht erreichbar haben wir hier eine Liste anderer Wildtierpflegestationen